Was sind eigentlich Proteine?
Bei Proteinen – umgangssprachlich Eiweiß – denken wir an starke Männer, die uns den Bizeps flexend bereitwillig den Weg zum Strand zeigen.
Sie dienen aber nicht nur dem Wachstum des Armbeugers. Denn sie sind auch wichtige Bausteine und Bestandteile von Zellen, Zellwänden, Antikörpern, Gerinnungsfaktoren – die unser Blut gerinnen lassen und eine Kruste bilden, damit wir beim geringsten Schnitt nicht einfach verbluten -, Blut und Sperma.
Sie halten Knochen und Zähne stabil, das Immunsystem stark und sorgen für ein ideales Säure Basen Gleichgewicht.

Wofür benötigen wir Proteine?
Proteine bestehen aus Aminosäuren. Besonders wichtig für unseren Organismus sind die sogenannten essenziellen Aminosäuren: Diese müssen wir über die Nahrung aufnehmen, da wir sie selbst nicht herstellen können.
Ohne sie als Baustein für diverse Strukturen sind wir aufgrund der vielfältigen Funktionen der daraus aufgebauten Proteine nicht überlebensfähig. Es gilt also: auf den Löffel oder ablöffeln.

Wie und woraus wird Hanfprotein gewonnen?
Hanfprotein stammt wie Hanföl aus den Samen der Hanfpflanze – auch Hanfnuss. Genauer gesagt aus dem sogenannten Presskuchen, welcher nach der schonenden Pressung zur Gewinnung des Öles übrigbleibt.
Auch bei der Gewinnung von Lein- oder Schwarzkümmelöl bleibt ein Presskuchen übrig. Er erinnert optisch etwas an Holzpellets – schmeckt aber wesentlich besser. Wobei ich niemanden kenne der jemals Holzpellets gegessen hat.
Der Presskuchen ist bereits das fertige Protein. Er muss nur noch mit einer simplen Mahlung zerkleinert werden. Es kommt also zu keiner chemischen Spaltung, Erhitzung, Filtrierung oder Aufarbeitung – im Gegesnsatz zur Herstellung anderer Proteine. Es benötigt auch kein Hinzusetzen anderer Stoffe.

Was macht Hanfprotein für Sportler so interessant
Und wie schlägt es sich im Vergleich zu anderen, tierischen Proteinen?
Viele Sportler verzichten bereits großteils oder gänzlich auf jegliche tierischen Produkte in ihrer Nahrung. Sie bringen trotzdem oder auch deswegen Hochleistungen.
Ein interessanter Film zu diesem Thema ist The Gamechangers. In diesem sprechen unter anderem Formel 1 Weltmeister Lewis Hamilton, der ehemalige Mr. Universe und Terminator Arnold Schwarzenegger oder der deutsche Gewichtheber Patrick Baboumian über ihre Ernährungsgewohnheiten und die Umstellung zur pflanzenbasierten Ernährung.
Sie alle verwenden vegane Proteine wie z.B. Hanfprotein.
Der Trugschluss bei tierischen Proteinen
Besonders was Masseaufbau betrifft gilt für die meisten nach wie vor: tierische Proteine vor pflanzlichen. Patrick Baboumian, einer der stärksten Männer auf der Welt, Gewinner des Strongman Wettbewerbs, wiegt 130 Kilo und stellte 4 Weltrekorde auf. Und das alles ohne jeglichen Konsum von Steaks oder Whey Protein.
Whey Protein stellt die meistgekaufte Proteinquelle dar. Es macht Männer und Frauen seit Jahrzehnten stark und muskulös. Die Wirksamkeit in Bezug auf Muskelwachstum ist erwiesen und mittels unabhängiger Studien bestätigt.
Häufig ist auf den riesigen, fassgleichen Packungen von Whey Proteinherstellern ein Proteingehalt von 80% zu lesen. Mehr ist bekanntlich mehr, daher müssten diese 80% theoretisch auch besser sein als die ca. 50% des Hanfproteins. Ganz so leicht ist es aber nicht.
Der Unterschied zwischen Molken- und Hanfprotein

Hanfprotein enthält aufgrund der zuvor beschriebenen schonenden Herstellung noch fast alle Vitamine (A, B1, B2, B6, C, D, E), Nährstoffe. Zudem aber auch noch Ballaststoffe sowie Mineralien wie Calcium, Eisen, Zink, Magnesium und Phosphor. Dadurch ist es auch eine hervorragende Magnesiumquelle. Gerade Magnesiummangel sorgt für Muskelkrämpfe bei überlasteter Muskulatur. Oft erhalten Whey Proteinen Vitamine & Co. erst nachträglich durch künstlich Anreicherung.
Der Fettgehalt im Hanfprotein besteht – ähnlich wie beim Fisch – aus ungesättigten Fettsäuren, Omega 3 und Omega 6. Diese stehen in einem idealen Verhältnis zueinander (3:1) und sorgen so für einen niedrigen Cholesterinspiegel und freie Gefäße.
Für alle, die nicht genug frischen Fisch essen oder auf deren Konsum verzichten wollen, stellt Hanfprotein auch eine gute Quelle für Omega 3 und 6 dar. Es gibt zahlreiche Hinweise auf eine Omega 3 Mangelernährung in der westlichen Welt und den Bezug zu gehäuft vorkommenden chronischen Erkrankungen im Vergleich zu Ländern, in denen mehr Fisch gegessen wird.

Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel
Molkenprotein hingegen enthält aufgrund der meist chemischen Herstellung mit viel Hitze kaum Nährstoffe, da diese beim Prozess zerstört werden. Dafür aber – wie Butter oder Fleisch – gesättigte Fettsäuren.
Diese können dem Körper – wenn in höheren Mengen zu sich genommen – schaden. Sie erhöhen den Cholesterinspiegel und damit die Wahrscheinlichkeit, u.a. an Arteriosklerose – eine Verstopfung der Gefäße, die dann zu Infarkten führen kann – zu erleiden.
Außerdem ist Hanfprotein leichter verdaulich, hypoallergen und wird im Körper schnell aufgespalten. Viele vertragen Milchprodukte nicht gut. Nicht nur die oft in Whey Proteinen beinhaltete Laktose (Milchzucker auf den Laktoseintolerante reagieren), sondern auch das Milchprotein selbst.
Wie sieht es bei der Kultivierung von Hanf bezüglich des ökologischen Fussabdruckes aus?

Hanf kann ohne Pflanzenschutzmittel angebaut werden und sollte daher keine Rückstände an Pestiziden oder Schwermetallen beinhalten oder hinterlassen. Weder in den Produkten noch im Boden. Die Hanfpflanze kann nachhaltig, ohne Schwermetallbelastung oder Verwendung von Pestiziden und ressourcenschonend angebaut werden und verbraucht viel CO2.
Mittlerweile wird der Industriehanfanbau auch als Chance gesehen, den Klimawandel positiv zu beeinflussen- Da sie besonders schnell und ohne viel Aufwand wächst und daher in kurzer Zeit effektiv zum CO2 – Sauerstoff Austausch beitragen kann.
Ganz im Gegenteil dazu steht die Ursprungsquelle der Molke: die Kuh

Als Hauptverursacher von Methangas kostet die Produktion von Rindfleisch und Milch in der absurden aktuellen Dimension mehr Ressourcen an Wasser und Fläche als wir zur Verfügung haben. Für die Produktion von Fleisch und Milchprodukten braucht die Industrie wesentlich mehr Wasser als der Mensch selbst im Haushalt verbraucht.
Gefüttert werden Kühe meist mit genetisch modifiziertem Soja. Sein Anbau erfolgt in Monokulturen und hierfür kommt es zur großflächigen Rodung des Regenwaldes.
Damit genug der umweltlichen Belehrungen. Wer sich diesbezüglich weiter informieren will, dem kann ich Filme wie Food Inc und besonders Cowspiracy empfehlen.
Macht Hanfprotein abhängig?
Nein, es berauscht auch in keinster Weise. Berauschend und Abhängigkeit erzeugend wirkt nur Tetrahydrocannabinol (THC), das in der Blüte speziell gezüchteter Marihuana Pflanzen zu finden ist.
Kann ich als Profisportler Hanfprotein zu mir nehmen? Falle ich durch Dopingprüfungen?
Da Hanfprotein kein THC beinhaltet, das auf der Dopingliste steht, ist es auch für Profisportler absolut unbedenklich. Ganz im Gegenteil: eine Vielzahl von Sportlern aus allen möglichen Bereichen greifen regelmäßig zu Hanfprotein und werben sogar öffentlich dafür.
Es ist absolut legal, Hanfprotein zu konsumieren und man ist nach dem Konsum auf keinerlei Doping oder Drogentests positiv.
Wieviel Protein benötigt man täglich?
Kraftsportler (mit erhöhtem Proteinbedarf) sollten 1,5 bis 2g Protein pro kg Körpergewicht zu sich nehmen. Als Mindestproteinzufuhr des täglichen Proteinbedarfs (für Menschen, die nicht regelmäßig Sport treiben) sollte man mindestens 0,8g Protein pro kg Körpergewicht zu sich nehmen, um Mängel vorzubeugen. Mehr Protein sollte allerdings nicht über einen längeren Zeitpunkt verzehrt werden, da die Niere diese abbaut und die daraus resultierenden Spaltprodukte in großen Mengen toxisch wirken können.